Werkstatt, ehemaliges Verwaltungsgebäude des Gutshofs Rietavas, erbaut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein zweistöckiges Backsteingebäude, das mit einem viereckigen Uhrenturm verziert ist. In der Zeit der Herzöge beherbergte es das Herrenhausbüro, die Kreisverwaltung, die Herrenhaus- und Kreiskasse sowie Gästezimmer im zweiten Stock. In den Jahren 1923-1948 befand sich hier das Forstamt von Rietavas. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude durch den Anbau eines Ostgiebels an den Turm und die Vergrößerung des Nordflügels umgebaut, wodurch sich das Aussehen des Gebäudes und des Schlosses veränderte. Von 1949 bis 1957 war hier der NKWD tätig. Die sowjetischen Sicherheitskräfte inhaftierten, verhörten und folterten Menschen aus Rietavas, die als Feinde der Regierung galten. Litauische Partisanen und ihre Anhänger, die in der Umgebung getötet worden waren, wurden in dieses Gebäude gebracht und geschändet. Während der Sowjetzeit beherbergte das Gebäude das Rietavas-Krankenhaus für Palliativmedizin und Krankenpflege, das auch heute noch in Betrieb ist. Im Inneren des Gebäudes ist eine authentische durchbrochene gusseiserne Innentreppe erhalten geblieben. Von der Spitze des Turms hat man einen spektakulären Blick auf Rietavas und die Umgebung.
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