In der Tradition kultureller, wissenschaftlicher und technischer Innovationen, die ihrer Zeit voraus waren, gründete Herzog Bogdanas Oginskis 1872 in Rietavas die erste sechsjährige Musikschule in Litauen. Unter der Leitung von Jozef Mašek, einem talentierten Musiker aus der Tschechischen Republik, wurde dort 1883 ein professionelles Sinfonieorchester gegründet. Oginskis Vorbild, sein Bruder Mykolas Oginski, gründete 1873 eine Musikschule in Plungė. In der Blütezeit der beiden Schulen hatte das gemeinsame Orchester 110-120 Musiker. Hier, in Samogitia, entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Grundlagen und Traditionen der litauischen Orchesterkultur. 1909 beendete der Tod von B. Oginskis zwar die Tätigkeit der Musikschule, doch viele ihrer Schüler setzten die musikalischen Traditionen in Rietavas auf sozialer Basis fort. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden sie von Mykolas Butkevičius, dem Assistenten des ehemaligen Orchesterleiters J. Mašek, geleitet. Dank der Fürsorge der Lichtgemeinde von Rietavas wurde 1918 im Gebäude des Musiksaals eine Turnhalle eingerichtet, die 1949 in eine Mittelschule umgewandelt wurde. Als die Schule 1963 in neue Räumlichkeiten umzog, stand der Musiksaal ohne Vermieter da und begann languagesam zu verfallen. Dank der Bemühungen ehemaliger Schüler des Gymnasiums und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wurde 1989-1990 mit der jahrzehntelangen Restaurierung dieses kulturhistorischen denkmals begonnen. Nach Abschluss der Arbeiten beschloss der Stadtrat von Rietavas im Jahr 2000, hier das kulturhistorische Museum Rietavas Oginski einzurichten. Es sei daran erinnert, dass in den Jahren 2005-2015 auf Initiative des Museums ein Programm zum 250. Jahrestag der Geburt von Mykolas Kleopas Oginskis, einem bedeutenden Staatsmann, einer öffentlichen Persönlichkeit und einem Komponisten, erfolgreich durchgeführt wurde, das eine breite internationale Resonanz fand. An die Jubiläumsfeierlichkeiten in Rietavas erinnert ein denkmal, das 2015 im Erdgeschoss der ehemaligen Oginski-Residenz in Rietavas neben der Kolonnade errichtet wurde. Es erinnert an die Oginskis, die zur entwicklung von Bildung, Kultur, Wissenschaft und technischer Innovation nicht nur in Rietavas, sondern in ganz Litauen beigetragen haben. (der Autor des denkmals ist der Bildhauer Regimantas Midvikis).
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